Sie kennen die kühnen Behauptungen: „20.000 Züge!“ „45.000 Züge!“ „Wochenlang dampfen!“ Marken von Einweg-Vaporizern konkurrieren hart um die Anzahl der Züge – doch diese Zahlen verbergen eine unschöne Realität: Es gibt keine universellen Standards für die Messung der Zugzahl. Das führt zu erheblichen Inkonsistenzen zwischen Produkten, Märkten und Testmethoden. Das ist nicht nur Marketing-Hype – es ist ein regulatorischer blinder Fleck mit realen Konsequenzen für Verbraucher und Hersteller.

1. Die regulatorische Lücke: Ein globales Flickwerk

Kein internationales Gremium regelt die Methodik der Zugzählung. Regionale Vorschriften konzentrieren sich auf die Kapazität des E-Liquids oder den Nikotingehalt – nicht auf die Zugmessung – und schaffen Schlupflöcher, die Marken ausnutzen:

  • EU/Großbritannien/Schweiz: Begrenzt E-Liquid auf 2 ml pro Gerät (≈600 Züge) gemäß TPD-Vorschriften.
  • Rest der Welt: Keine Kapazitätsbegrenzungen. Geräte wie der Antingbar BL30 45K fassen 30 ml E-Liquid (angeblich für 45.000 Züge).
  • Ergebnis: Die Schweizer Aufsichtsbehörden stellten fest, dass 80 % der Einwegprodukte nicht den EU-Grenzwerten entsprachen. In China hergestellte Geräte enthielten das 15-fache der zulässigen E-Liquid-Menge (30 ml gegenüber 2 ml).

2. Die Blackbox des Tests: Wie Marken die Anzahl der Züge manipulieren

Die Zugzahlen basieren auf Labortests, werden aber durch Manipulationen aufgebläht:

  • Leistungs- und Luftstromeinstellungen
  • Geräte mit einstellbaren Modi liefern völlig unterschiedliche Ergebnisse:

Nasty Bar XL 20000:

  • Eco-Modus: 20.000 Züge (wenig Dampf)
  • Turbo-Modus: 10.000 Züge (intensiver Geschmack)
  • ELF BAR E-Shisha Luxe 30000: Sechs DTL-Modi verändern die Dampfleistung pro Zug.
  • Keine Marke gibt bekannt, auf welchen Modus sich ihre Angabe „maximaler Zug“ bezieht.

Mythen zur Effizienz von E-Liquids

Die „Züge pro ml“ variieren jedoch je nach:

  • Spulentyp: Dual-Mesh-Spulen (wie die von ELF BAR) verdampfen Liquid schneller als Standard-Spulen.
  • Zusammensetzung der E-Liquids: Liquids mit hohem VG-Gehalt erzeugen dichteren Dampf, verbrennen aber langsamer.
  • Batteriekonsistenz: Spannungsabfälle bei nicht wiederaufladbaren Geräten (z. B. STLTH Eco) reduzieren die Dampfleistung mit zunehmender Entladung der Batterie.

3. Regulatorische Maßnahmen: Anzahl der Züge als Compliance-Ziel

Behörden ahnden nun übertriebene Angaben zur Zuganzahl als Verstöße:

  • 🇨🇳 Chinas Versandbeschränkungen: Begrenzen die Kapazität von E-Liquids indirekt, indem die Lieferung von E-Liquids auf ≤ 12 ml pro Packung beschränkt wird.
  • 🇨🇭 Marktbereinigung in der Schweiz: Zwangsrückrufe von Geräten mit einer Kapazität von > 2 ml trotz „10.000 Züge“-Etikett.
  • 🇺🇸 FDA-Warnungen: Bußgelder für „irreführende Wirksamkeitsangaben“ im Zusammenhang mit der Anzahl der Züge.

Marken wie FuLu sahen sich mit Kritik konfrontiert, als Tests zeigten, dass ihr Gerät mit „2.500 Zügen“ tatsächlich weniger als 1.200 Züge lieferte.

4. Verbraucherrealität: Warum Ihr Vape „frühzeitig“ den Geist aufgibt

Umfragen zeigen, dass 68 % der Nutzer die Zugzählung als „ungenau“ empfinden. Die Physik erklärt den Grund:

  • Kettendampfen: Die Spulen überhitzen und verbrennen das E-Liquid schneller. Die 1.600-Züge-Behauptung des STLTH Eco geht von 30-sekündigen Pausen zwischen den Zügen aus – in der Praxis selten.
  • Klimaauswirkungen: Kalte Temperaturen verdicken das E-Liquid und reduzieren die Dampfmenge pro Zug. Nutzer inhalieren länger, was den Verbrauch des E-Liquids beschleunigt.
  • Alterung der Batterie: Nicht wiederaufladbare Akkus (z. B. STLTH Eco) verlieren ihre Spannungskonstanz und verschwenden E-Liquid durch teilweise Verdampfung.

DE012 MAX Einweg E-Zigarette mit wiederaufladbar und einstellbarer Luftstrom ATVS Vape

5. Der Weg zur Standardisierung: Neue Lösungen

Für Regulierungsbehörden:

  • Testprotokolle vorschreiben: Feste Variablen festlegen (z. B. 3-Sekunden-Züge, 30-Sekunden-Intervalle, 20 °C Umgebungstemperatur).
  • E-Liquid verschließen, nicht Züge: Wie die 2-ml-Regel der EU – klarer als die Kontrolle von Zugmathematik.

Für Marken:

  • Transparente Testberichte: Laborbedingungen veröffentlichen (Luftstrom, Wattzahl, Zugdauer).
  • Modusspezifische Angaben: Anzahl der Züge pro Einstellung angeben (z. B. Nasty Bar XL: „Eco: 20.000 Züge; Turbo: 10.000 Züge“).
  • Smart Displays: Geräte wie der Lightrise TB 18K erfassen die verbleibenden Züge über E-Liquid-/Akkusensoren.

Für Verbraucher:

  • Marketing-Jargon entschlüsseln: „Bis zu“ = Best-Case-Szenario.
  • mAh + ml: Ein 700-mAh-Akku + 6 ml Liquid ergeben ≈ 1.500 realistische Züge.

Vertrauen Sie Bewertungen statt Behauptungen: Websites wie Vaping360 verifizieren die Leistung in der Praxis.

6. Die Zukunft: Jenseits des Kampfes um die Zuganzahl

Innovatoren verlagern den Fokus von Quantität auf Qualität:

  • ELF BAR E-Shisha Luxe: Wirbt mit „6 DTL-Modi“ statt mit der Anzahl der Züge.
  • STLTH Eco: Vermarktet „Geschmackskonsistenz“ und Tragbarkeit für 20 $.
  • Lightrise TB 18K: Verfügt über einen E-Liquid-Fortschrittsbalken anstelle von Zugschätzungen.

7. Wichtige Erkenntnisse

  • Zugzahlen sind unregulierte Schätzungen – keine standardisierten Messwerte.
  • Hohe Zugangaben (> 10.000) verstoßen in regulierten Märkten oft gegen die Grenzwerte für E-Liquids.
  • Die tatsächliche Anzahl der Züge ist aufgrund unterschiedlicher Nutzung um 30–60 % niedriger als angegeben.
  • Einstellbare Geräte (Eco-/Turbo-Modus) verändern die tatsächliche Anzahl erheblich.
  • Intelligente Displays (z. B. E-Liquid-Anzeigen) sind präziser als Zugzähler.

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