1. Was sind Einweg-Vapes?
Einweg-Vapes sind kompakte E-Zigaretten, die bereits mit E-Liquid befüllt und mit einer fest verbauten Batterie ausgestattet sind. Traditionell sind sie nicht wiederaufladbar und werden nach dem Aufbrauchen der Batterie oder des Liquids entsorgt. Ihr Design zielt auf maximale Einfachheit ab: Keine Nachfülloptionen, kein Wechseln von Coils – einfach „plug-and-play“.
2. Die Entwicklung wiederaufladbarer Einweg-Vapes
Um die Lebensdauer zu verlängern, haben einige Hersteller Hybridmodelle eingeführt, die über einen USB-C- oder Micro-USB-Anschluss verfügen. Beispiele sind der Elf Bar 600 oder der Lost Mary BM600. Diese Geräte können begrenzt aufgeladen werden, bleiben aber dennoch als „Einweg“-Produkte vermarktet. Diese Innovation wirft jedoch Sicherheitsbedenken auf, insbesondere bei gleichzeitiger Nutzung und Ladung.
3. Funktioniert das Dampfen während des Ladens?
Technisch gesehen ermöglichen es einige Modelle, während des Ladens weiterzudampfen. Allerdings warnen die meisten Hersteller ausdrücklich davor. Der Grund liegt in der Batteriesicherheit: Die gleichzeitige Belastung durch Laden und Entladen (Dampfen) kann zu Überhitzung führen. Einweg-Vapes verfügen oft nicht über die Schutzschaltungen, die in hochwertigen Akkus von wiederaufladbaren Geräten verbaut sind.
4. Risiken beim Laden und Dampfen gleichzeitig
Überhitzung der Lithium-Batterie
Lithium-Ionen-Akkus, die in Vapes verbaut sind, reagieren empfindlich auf extreme Temperaturen. Beim gleichzeitigen Laden und Nutzen entsteht eine doppelte Belastung: Der Akku muss Energie aufnehmen (Laden) und gleichzeitig abgeben (Betrieb). Dies kann zu thermischem Durchgehen führen – einem gefährlichen Zustand, bei dem der Akku Feuer fängt oder explodiert.
Mangelnde Sicherheitsfeatures
Einweg-Vapes sind kostengünstig produziert und verzichten oft auf:
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Überladeschutz
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Kurzschlusssicherung
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Temperaturregelung
Ohne diese Features steigt das Risiko von Defekten, insbesondere bei unsachgemäßer Handhabung.
Billige Materialien und Bauweise
Die Komponenten vieler Einweg-Vapes sind minderwertig. Dünne Kabel, instabile Ladeanschlüsse und unzureichende Isolierung erhöhen die Gefahr von Kurzschlüssen oder Schmelzschäden.
5. Technische Erklärung: Warum ist das Laden unter Last riskant?
Lithium-Ionen-Akkus speichern Energie durch Ionenbewegung zwischen Anode und Kathode. Beim Laden wandern Ionen zur Anode, beim Entladen (Dampfen) zurück zur Kathode. Wird beides gleichzeitig gefordert, entstehen Hotspots im Akku – Bereiche mit lokaler Überhitzung. Da Einweg-Vapes keine Kühlungssysteme besitzen, kann dies zu:
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Ausdehnung des Elektrolyten
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Gasbildung (Aufblähen des Akkus)
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Brand führen.
6. Nutzerberichte und reale Vorfälle
In Foren wie Reddit oder E-Cigarette-Forum berichten Nutzer über:
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Plötzliches Abschalten des Geräts während des Ladens
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Schmelzgeruch oder verformte Gehäuse
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Explosionen (selten, aber dokumentiert).
Ein Fall aus Großbritannien (2022) betraf einen Puff Bar, der während des Ladens in Flammen aufging.
7. Gesetzliche Vorgaben und Zertifizierungen
In der EU unterliegen Vapes der Tabakprodukterichtlinie (TPD), die jedoch primär Nikotinmengen regelt. Sicherheitsstandards für Akkus sind lückenhaft. Zertifizierungen wie CE oder RoHS garantieren nur grundlegende elektrische Sicherheit, keine Stresstests unter Extrembedingungen.
8. Richtiger Umgang mit Einweg-Vapes
Um Risiken zu minimieren:
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Niemals während des Ladens dampfen – immer vom Netz trennen.
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Original-Ladekabel verwenden – Fast Charger oder beschädigte Kabel vermeiden.
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Ladevorgang überwachen – Gerät nicht unbeaufsichtigt laden.
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Bei Hitzeentwicklung sofort abstellen – Defekte nie weiterverwenden.
9. Umweltaspekte: Einweg vs. Wiederaufladbar
Einweg-Vapes generieren massenhaft Elektroschrott. Zwar verlängert das Aufladen ihre Lebensdauer minimal, doch letztlich landen sie im Müll. Umweltorganisationen wie Deutsche Umwelthilfe kritisieren diese „Greenwashing“-Strategien und fordern ein Verbot von Einwegprodukten.
Die Verwendung von Einweg-Vapes während des Ladens ist ein gefährliches Risikospiel. Die Kombination aus billigen Akkus, fehlenden Sicherheitsmechanismen und physikalischen Grenzen macht diese Praxis brandgefährlich. Wer regelmäßig dampft, sollte auf wiederaufladbare Geräte mit ISO-zertifizierten Akkus umsteigen – für mehr Sicherheit und weniger Umweltschaden.